1927-1937: Kriminalistische Monatshefte - Zeitschrift für die gesamte kriminalistische Wissenschaft und Praxis
ab 1938: Kriminalistik -Monatshefte für die gesamte kriminalistische Wissenschaft und Praxis ab 1939 Kriminalistik - Amtliche Zeitschrift des Reichskriminalpolizeiamtes erschienen: 1927 - März 1945 (monatlich) während der Zeit des Nationalsozialismus Herausgeber: im Auftrage des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei, herausgegeben vom Chef der Sicherheitspolizei SS Gruppenführer Reinhard Heydrich Hauptschriftleiter: verantwortlich für den Inhalt SS-Oberführer Reichskriminaldirektor Nebe, Berlin, Reichskriminalpolizeiamt, Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Hagemann, Lehrbeauftragter für Kriminalistik an der Universität Berlin Verlag: Kriminal-Wissenschaft u. -Praxis Verlag, Elise Jaedicke, Berlin N54, Schwedter Str. 263 Druck: Druckerei Gutenberg, Berlin N 37 Einzelpreis: ab 1.4.1939: 1,10 RM pro Heft Format: 26,2, cm x 19 cm Seiten: 24 Seiten je Ausgabe (1939), kriegsbedingt auch weniger (durchgängige Paginierung je Jahrgang Auflage: |
Cover 1933-1937 / 1938-1945
Kriminalistische Monatshefte war eine illustrierte Polizei-Fachzeitschrift.
1939 erfolgt die Umbenennung in "Kriminalistik" und die Publikation wird zur amtlichen Zeitschrift des Reichskriminalpolizeiamtes.
Inhalte waren praktische Tipps, kriminalpolizeiliche Arbeiten und Maßnahmen von Fachleuten, reale Fälle und Berichte, Statistiken, Erlasse, Gesetze, Verordnungen, Kriminalpolitik, Kriminalistik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Strafrecht, Polizeiliche Aus- und Fortbildung und Rechtsmedizin. Die Ausgaben enthalten detaillierte Berichte aus der Arbeit der Kriminalpolizei. Fallbeispiele mit Lösungen sowie teilweise dazugehörige Fotos..
Ein umfangreiches Lehrmaterial für die Polizei vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Fallbearbeitung.
Vor Machtübernahme der Nazis erschienen die Monatshefte in Berlin, Verlag und Geschäftsstelle Bali-Verlag Berger & Co.
1927 wurde bereits die ersten Ausgabe herausgegeben. Zu dieser Zeit ist der berühmte Ernst Gennert für die Aufklärung von Mordfällen in Berlin betraut gewesen. Die moderne systematische Tatortarbeit beruht auf seinen Grundsätzen.
Dr. Weiß, ist zu dieser Zeit Vize-Präsident der Polizei in Berlin. Von Dr. Joseph Goebbels (in den 1920iger Jahren Gauleiter Berlin, später Propagandaminister) wird Dr. Weiß, aufgrund seiner jüdischen Herkunft, oft als "Isidor"geschmäht.
Die Kriminalistischen Monatshefte setzen diese größtenteils Arbeit um und stellten Fälle, Neuerungen und alles rund um die neugeschaffene kriminalistische Arbeit der Polizei vor.
Die Inhalte der Ausgaben dienten als Fortbildung der Polizei, hauptsächlich für die Kriminalbeamten.
Die Zeitschrift war deutschlandweit nur in und über den Polizei-Behörde käuflich zu beziehen, so dass sich die Anzahl der gedruckten Exemplare relativ klein hält.
1928: Neben den Heften wurde ebenfalls die Reihe "Kriminalistische Probleme - Sonderbeilage der kriminalistischen Monatshefte" vom Bali-Verlag Berger & Co. in Berlin-Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Str. 42 publiziert. Es handelt sich hierbei um ein Hefte im A5-Format mit ca. 36 -60 Seiten je Ausgabe.
Es werden spezielle Themen der Kriminalistik durch promovierte Autoren behandelt.
1.Lieferung
2.Lieferung Hypnose und Verbrechen - Geheimer Sanitätsrat Dr. Albert Moll
3.Lieferung Zum Selbstmordproblem - Pol.-Med.-Rat Dr. Rehfeldt
Der Erscheinungsverlauf ist hier nicht bekannt.
Am 17. Juni 1936 wurde Reichsführer SS Heinrich Himmler nun auch Chef der deutschen Polizei. Die Polizei war von einer Länder- in eine Reichsinstitution umgewandelt worden war, womit die organisatorische Verschmelzung von SS und Polizei förmlich dokumentiert war. Himmler hatte mit seinen Ämtern, neben der SS, auch die Befehlsgewalt über die reguläre uniformierte Polizei, die Feuerschutzpolizei (Feuerwehren) und die Sicherheitspolizei, welche aber bis 1943 dem Reichsinnenminister Wilhelm Frick unterstand.
1939 wurde das SS- mit dem Polizeiwesen gleichgeschaltet und die zentralen Ämter der Sicherheitspolizei – das Hauptamt der Sicherheitspolizei, das Geheime Staatspolizeiamt sowie das Reichskriminalpolizeiamt – mit dem (parteiamtlichen) Sicherheitsdienst-Hauptamt der SS zusammengefasst
Wie alle Fachbeiträge oder wissenschaftlichen Publikationen wurden die Texte bereits in lateinischer Normschrift gedruckt und nicht in der üblichen Frakturschrift.
Spätestens 1937 wird, die sonst grüne Schrift der Einbandtexte bräunlich.
1938 wird die Zeitschrift im Zusammenhang mit der erfolgten Gleichschaltung in "Kriminalistik" umbenannt und bis März 1945 in dieser Form publiziert. Ähnliche Titeländerungen bzw. Zusammenlegungen fanden auch bei anderen Druckwerken statt, beispielsweise: Der Deutsche Polizeibeamte / Die Deutsche Polizei
Die Jahrgangszählung des Vorgängers "Kriminalistische Monatshefte wird übernommen. Die Covergestaltung erfährt erhebliche Änderungen. Der Hintergrund ist jetzt schwarz, der Text in weiß. Der Titel ist in Fraktur gehalten, weiterer Text auf dem Titel erscheint gemischt. Der Inhalt ist jedoch, wie auch beim Vorgänger, in der uns heute bekannten Normschrift gehalten.
Die Ausgaben haben 24 Seiten je Heft und sind pro Jahrgang fortlaufend.
1941: Ab Oktober 1941 wird die lateinische Normschrift komplett übernommen. Der Titel wird angepasst.
1943: Ab April 1943 erscheinen Ausgaben ohne Umschlagseiten und fehlender Klammerung.
März 1945: Nachgewiesen ist die Erscheinungsfolge bis Nr. 3-1945 März. es ist davon auszugehen, dass die Einstellung aufgrund des Kriegsverlaufs nötig wurde.
Seit 1946 erscheint die themenbezogene Kriminalisitk-Zeitschrift unter ähnlichem Titel von der C.F. Müller GmbH in Heidelberg :
Kriminalistik - Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis - www.kriminalistik.de/
Die Ausgaben "Kriminalistische Monatshefte" erschienen in Einzelheften, aber auch in gebundenen Jahresbänden. Diese hatten einen Leineneinband mit grüner Beschriftung. Auf dem Buchrücken befanden sich der Titel sowie das Jahr. Alle Bände enthielten ein Inhaltsverzeichnis.
Die Bindung der späteren "Kriminalistik" war etwas anders. So wurden Ausgaben in dunkelblaues Leder gebunden, unterschieden sich inhaltlich im Wesentlichen jedoch nicht von ihren Vorgängern.
Meist wurden die Hefte von den Kunden gesammelt und abgeheftet. Viele erhaltene Einzel-Nummern und gebundene Exemplare haben dadurch typische Aktenlochungen.
verwandte Artikel
P - Die Polizei - Zeitschrift für das gesamte Polizeiwesen
F - Fortbildung. Zeitschrift zur Förderung der Berufs- und Allgemeinbildung für Versorgungs- und Beamtenanwärter, Angehörige der Wehrmacht und der Polizei. — Berlin: Schwartz.
D - Der Deutsche Polizeibeamte / Die Deutsche Polizei
D - Deutsche Nation. Amtliche Verbandszeitschrift der Kameradschaftlichen Vereinigung der Polizei- und Gendarmeriebeamten in Sachsen. — Leipzig: Goten-Verlag
P - Polizei im Bild
1939 erfolgt die Umbenennung in "Kriminalistik" und die Publikation wird zur amtlichen Zeitschrift des Reichskriminalpolizeiamtes.
Inhalte waren praktische Tipps, kriminalpolizeiliche Arbeiten und Maßnahmen von Fachleuten, reale Fälle und Berichte, Statistiken, Erlasse, Gesetze, Verordnungen, Kriminalpolitik, Kriminalistik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Strafrecht, Polizeiliche Aus- und Fortbildung und Rechtsmedizin. Die Ausgaben enthalten detaillierte Berichte aus der Arbeit der Kriminalpolizei. Fallbeispiele mit Lösungen sowie teilweise dazugehörige Fotos..
Ein umfangreiches Lehrmaterial für die Polizei vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Fallbearbeitung.
Vor Machtübernahme der Nazis erschienen die Monatshefte in Berlin, Verlag und Geschäftsstelle Bali-Verlag Berger & Co.
1927 wurde bereits die ersten Ausgabe herausgegeben. Zu dieser Zeit ist der berühmte Ernst Gennert für die Aufklärung von Mordfällen in Berlin betraut gewesen. Die moderne systematische Tatortarbeit beruht auf seinen Grundsätzen.
Dr. Weiß, ist zu dieser Zeit Vize-Präsident der Polizei in Berlin. Von Dr. Joseph Goebbels (in den 1920iger Jahren Gauleiter Berlin, später Propagandaminister) wird Dr. Weiß, aufgrund seiner jüdischen Herkunft, oft als "Isidor"geschmäht.
Die Kriminalistischen Monatshefte setzen diese größtenteils Arbeit um und stellten Fälle, Neuerungen und alles rund um die neugeschaffene kriminalistische Arbeit der Polizei vor.
Die Inhalte der Ausgaben dienten als Fortbildung der Polizei, hauptsächlich für die Kriminalbeamten.
Die Zeitschrift war deutschlandweit nur in und über den Polizei-Behörde käuflich zu beziehen, so dass sich die Anzahl der gedruckten Exemplare relativ klein hält.
1928: Neben den Heften wurde ebenfalls die Reihe "Kriminalistische Probleme - Sonderbeilage der kriminalistischen Monatshefte" vom Bali-Verlag Berger & Co. in Berlin-Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Str. 42 publiziert. Es handelt sich hierbei um ein Hefte im A5-Format mit ca. 36 -60 Seiten je Ausgabe.
Es werden spezielle Themen der Kriminalistik durch promovierte Autoren behandelt.
1.Lieferung
2.Lieferung Hypnose und Verbrechen - Geheimer Sanitätsrat Dr. Albert Moll
3.Lieferung Zum Selbstmordproblem - Pol.-Med.-Rat Dr. Rehfeldt
Der Erscheinungsverlauf ist hier nicht bekannt.
Am 17. Juni 1936 wurde Reichsführer SS Heinrich Himmler nun auch Chef der deutschen Polizei. Die Polizei war von einer Länder- in eine Reichsinstitution umgewandelt worden war, womit die organisatorische Verschmelzung von SS und Polizei förmlich dokumentiert war. Himmler hatte mit seinen Ämtern, neben der SS, auch die Befehlsgewalt über die reguläre uniformierte Polizei, die Feuerschutzpolizei (Feuerwehren) und die Sicherheitspolizei, welche aber bis 1943 dem Reichsinnenminister Wilhelm Frick unterstand.
1939 wurde das SS- mit dem Polizeiwesen gleichgeschaltet und die zentralen Ämter der Sicherheitspolizei – das Hauptamt der Sicherheitspolizei, das Geheime Staatspolizeiamt sowie das Reichskriminalpolizeiamt – mit dem (parteiamtlichen) Sicherheitsdienst-Hauptamt der SS zusammengefasst
Wie alle Fachbeiträge oder wissenschaftlichen Publikationen wurden die Texte bereits in lateinischer Normschrift gedruckt und nicht in der üblichen Frakturschrift.
Spätestens 1937 wird, die sonst grüne Schrift der Einbandtexte bräunlich.
1938 wird die Zeitschrift im Zusammenhang mit der erfolgten Gleichschaltung in "Kriminalistik" umbenannt und bis März 1945 in dieser Form publiziert. Ähnliche Titeländerungen bzw. Zusammenlegungen fanden auch bei anderen Druckwerken statt, beispielsweise: Der Deutsche Polizeibeamte / Die Deutsche Polizei
Die Jahrgangszählung des Vorgängers "Kriminalistische Monatshefte wird übernommen. Die Covergestaltung erfährt erhebliche Änderungen. Der Hintergrund ist jetzt schwarz, der Text in weiß. Der Titel ist in Fraktur gehalten, weiterer Text auf dem Titel erscheint gemischt. Der Inhalt ist jedoch, wie auch beim Vorgänger, in der uns heute bekannten Normschrift gehalten.
Die Ausgaben haben 24 Seiten je Heft und sind pro Jahrgang fortlaufend.
1941: Ab Oktober 1941 wird die lateinische Normschrift komplett übernommen. Der Titel wird angepasst.
1943: Ab April 1943 erscheinen Ausgaben ohne Umschlagseiten und fehlender Klammerung.
März 1945: Nachgewiesen ist die Erscheinungsfolge bis Nr. 3-1945 März. es ist davon auszugehen, dass die Einstellung aufgrund des Kriegsverlaufs nötig wurde.
Seit 1946 erscheint die themenbezogene Kriminalisitk-Zeitschrift unter ähnlichem Titel von der C.F. Müller GmbH in Heidelberg :
Kriminalistik - Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis - www.kriminalistik.de/
Die Ausgaben "Kriminalistische Monatshefte" erschienen in Einzelheften, aber auch in gebundenen Jahresbänden. Diese hatten einen Leineneinband mit grüner Beschriftung. Auf dem Buchrücken befanden sich der Titel sowie das Jahr. Alle Bände enthielten ein Inhaltsverzeichnis.
Die Bindung der späteren "Kriminalistik" war etwas anders. So wurden Ausgaben in dunkelblaues Leder gebunden, unterschieden sich inhaltlich im Wesentlichen jedoch nicht von ihren Vorgängern.
Meist wurden die Hefte von den Kunden gesammelt und abgeheftet. Viele erhaltene Einzel-Nummern und gebundene Exemplare haben dadurch typische Aktenlochungen.
verwandte Artikel
P - Die Polizei - Zeitschrift für das gesamte Polizeiwesen
F - Fortbildung. Zeitschrift zur Förderung der Berufs- und Allgemeinbildung für Versorgungs- und Beamtenanwärter, Angehörige der Wehrmacht und der Polizei. — Berlin: Schwartz.
D - Der Deutsche Polizeibeamte / Die Deutsche Polizei
D - Deutsche Nation. Amtliche Verbandszeitschrift der Kameradschaftlichen Vereinigung der Polizei- und Gendarmeriebeamten in Sachsen. — Leipzig: Goten-Verlag
P - Polizei im Bild
Beispielseiten KRIMINALISTIK ab 1938:
Gebundene Ausgabe "Kriminalistische Monatshefte"