Völkischer Beobachter - Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Grossdeutschlands
erschienen mit Unterbrechung ab 1920 - 30.April 1945 (letzte Ausgabe München nicht mehr ausgeliefert) ab 8.Februar 1923 (täglich) vormalige Titel: 1887-Juni 1918: Münchener Beobachter ab Juli 1918: Münchener Beobachter und Sportblatt (Erwerb durch Thule-Gesellschaft) ab August 1919: Völkischer Beobachter ab 1920: Völkischer Beobachter und Freiwirtschaftzeitung (Erwerb durch die NSDAP) 9.November 1923- 25.Februar 1925- Verbot der Veröffentlichung 26.Februar 1925: Neugründung Verlag: Franz Eher Verlag in München Chefredakteur: Hansjörg Maurer (?-Dezember 1920) Hugo Machhaus (Dezember 1920 - Mai 1921) Hermann Esser (Mai 1921) Dietrich Eckkart (1921 - 1923) Alfred Rosenberg (1923 - 1938 Wilhelm Weiß (1938 - 1945) Herausgeber: Rudolf von Sebottendorf, Adolf Hitler Größe: 45.4 cm x 54 cm Seitenzahlen: unterschiedliche Seitenzahlen, abschließende Paginierung je Ausgabe Auflage: 8,000 (1920) 25,000 (1923) 165.000 (1930 1,200,000 (1931) 1,700,000 (1944) |
Der "Völkische Beobachter" war das amtliche Parteiorgan der NSDAP und die erste Zeitung der nationalsozialistischen Bewegung. Sie wurde bis zum Ende des Grossdeutschen Reiches herausgegeben.
Die Publikationsgeschichte ist von zahlreichen Veränderungen, Verboten und Besonderheiten geprägt. Hier sei nur ein Teil erzählt:
Die Zeitung gründete sich 1920 aus dem Münchener Beobachter und führte die Jahrgangszählung des Vorgängers weiter.
Der Münchener Beobachter taucht als Teil der Publikation als Regionalseiten in den Ausgaben wieder auf.
Am 9. November 1923 musste die Zeitung ihr Erscheinen aufgrund des Putsches einstellen.
Am 11. November 1923 wird Hitler verhaftet und die NSDAP verboten.
Noch im November 1923 wird die Großdeutsche Volksgemeinschaft als Ersatzorganisation der NSDAP gegründet. Alfred Rosenberg leitet zuerst diese Partei.
Ab Juli 1924 übernehmen der ehemalige Propagandaleiter der NSDAP, Hermann Esse, sowie Julius Streicher, Herausgeber der anitsemitischen Zeitung Der Stürmer, die Leitung. Die Arbeit fokussierte sich hauptsächlich auf den Süden des Deutschen Reiches (München, Nürnberg, Bamberg.
Im Norden war die Splitterpartei und Konkurrenz "Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands" tätig. In ihr waren unter anderem Georg Strasser und General Ludendorff tätig
Mit dem Verbot des Völkischen Beobachters wurde anstatt die "Grossdeutsche Zeitung" gedruckt. Die Publikation ist von Ende Januar 1924 bis zum 15.Mai 1924 nachgewiesen.
Mit Neugründung der NSDAP am 26. Februar 1925 wurde der Völkische Beobachter genau an diesem Tag wieder herausgegeben. Erst etwas unregelmäßig, dann täglich. Ausgabe 1-1925 erschien als Sonderausgabe für 30 Pfennige. Der Hinweis zur Sonderausgabe ist nur ein kleiner Hinweis in der Kopfzeile.
Nr. 2-1925 erschien erst Samstag, den 7.März.
Am 4.April 1925 wurde erst die 7.Ausgabe im 38.Jahrgang publiziert.
Die Ausgaben enthielten ebenfalls lose Beilagen (ohne Seitenzahlen).
In den 1920igern waren u.a.:
"Wissenschaft/Technik/Kunst" und "Nationalsozialismus/Wirtschaftspolitik" - gedruckt auf einem doppelseitigen Blatt
Anfang der 1930iger Jahre gab es die Bayern-, Reichs-,Berlin-und Telegrammausgabe.
Mit Ausgabe 83-1932, Mittwoch 23.März 1932, wird ein erneutes Verbot der Zeitung bis einschließlich 26.März 1932 bekannt gegeben.
Die Publikationsgeschichte ist von zahlreichen Veränderungen, Verboten und Besonderheiten geprägt. Hier sei nur ein Teil erzählt:
Die Zeitung gründete sich 1920 aus dem Münchener Beobachter und führte die Jahrgangszählung des Vorgängers weiter.
Der Münchener Beobachter taucht als Teil der Publikation als Regionalseiten in den Ausgaben wieder auf.
Am 9. November 1923 musste die Zeitung ihr Erscheinen aufgrund des Putsches einstellen.
Am 11. November 1923 wird Hitler verhaftet und die NSDAP verboten.
Noch im November 1923 wird die Großdeutsche Volksgemeinschaft als Ersatzorganisation der NSDAP gegründet. Alfred Rosenberg leitet zuerst diese Partei.
Ab Juli 1924 übernehmen der ehemalige Propagandaleiter der NSDAP, Hermann Esse, sowie Julius Streicher, Herausgeber der anitsemitischen Zeitung Der Stürmer, die Leitung. Die Arbeit fokussierte sich hauptsächlich auf den Süden des Deutschen Reiches (München, Nürnberg, Bamberg.
Im Norden war die Splitterpartei und Konkurrenz "Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands" tätig. In ihr waren unter anderem Georg Strasser und General Ludendorff tätig
Mit dem Verbot des Völkischen Beobachters wurde anstatt die "Grossdeutsche Zeitung" gedruckt. Die Publikation ist von Ende Januar 1924 bis zum 15.Mai 1924 nachgewiesen.
Mit Neugründung der NSDAP am 26. Februar 1925 wurde der Völkische Beobachter genau an diesem Tag wieder herausgegeben. Erst etwas unregelmäßig, dann täglich. Ausgabe 1-1925 erschien als Sonderausgabe für 30 Pfennige. Der Hinweis zur Sonderausgabe ist nur ein kleiner Hinweis in der Kopfzeile.
Nr. 2-1925 erschien erst Samstag, den 7.März.
Am 4.April 1925 wurde erst die 7.Ausgabe im 38.Jahrgang publiziert.
Die Ausgaben enthielten ebenfalls lose Beilagen (ohne Seitenzahlen).
In den 1920igern waren u.a.:
"Wissenschaft/Technik/Kunst" und "Nationalsozialismus/Wirtschaftspolitik" - gedruckt auf einem doppelseitigen Blatt
Anfang der 1930iger Jahre gab es die Bayern-, Reichs-,Berlin-und Telegrammausgabe.
Mit Ausgabe 83-1932, Mittwoch 23.März 1932, wird ein erneutes Verbot der Zeitung bis einschließlich 26.März 1932 bekannt gegeben.
1.Ausgaben 1925, 26.Februar 1925:
Telegramm-Ausgabe:
Verbot 1932:
Sondernummern oder -ausgaben anlässlich besonderer Ereignisse wurden teilweise gesondert publiziert oder in die laufende Nummerierung einbezogen. Die Ausgabe erhielt dann beispielsweise die Nummerierung "123a.Ausgabe"
Die illustrierte Schwesterpublikation war ab Juli 1926 der "Illustrierter Beobachter". Hiermit hatte die NSDAP nun ein Magazin, welches neben der Zeitungslektüre, bildgewaltige Artikel, Unterhaltung und weitergehende Informationen bieten konnte und durchaus mit Branchengrößen, wie der Berliner Illustrierten Zeitung oder Münchner Illustrierte Presse in nichts nachstand.
letzten bekannten Ausgaben:
Völkischer Beobachter - Berliner Ausgabe 24.April 1945
Völkischer Beobachter - Münchener Ausgabe Folge 101 (gedruckt, aber nicht mehr ausgeliefert - 30.April, 1945)
Völkischer Beobachter - Norddeutsche Ausgabe 27.April1945
Völkischer Beobachter - Süddeutsche Ausgabe (vereint mit Münchener Ausgabe ca. 12-1944
Völkischer Beobachter - Wiener Ausgabe 7.April 1945
Inhalte des Völkischen Beobachters waren Arbeit und Kampf der NSDAP, propagandistische, antisemitische und antibolschewistische Artikel und Berichte.
Die Ausgaben waren selten illustriert.
Später folgten die Berichte von der Front und dem übrigen Ausland.
Die illustrierte Schwesterpublikation war ab Juli 1926 der "Illustrierter Beobachter". Hiermit hatte die NSDAP nun ein Magazin, welches neben der Zeitungslektüre, bildgewaltige Artikel, Unterhaltung und weitergehende Informationen bieten konnte und durchaus mit Branchengrößen, wie der Berliner Illustrierten Zeitung oder Münchner Illustrierte Presse in nichts nachstand.
letzten bekannten Ausgaben:
Völkischer Beobachter - Berliner Ausgabe 24.April 1945
Völkischer Beobachter - Münchener Ausgabe Folge 101 (gedruckt, aber nicht mehr ausgeliefert - 30.April, 1945)
Völkischer Beobachter - Norddeutsche Ausgabe 27.April1945
Völkischer Beobachter - Süddeutsche Ausgabe (vereint mit Münchener Ausgabe ca. 12-1944
Völkischer Beobachter - Wiener Ausgabe 7.April 1945
Inhalte des Völkischen Beobachters waren Arbeit und Kampf der NSDAP, propagandistische, antisemitische und antibolschewistische Artikel und Berichte.
Die Ausgaben waren selten illustriert.
Später folgten die Berichte von der Front und dem übrigen Ausland.
!!! NACHDRUCKE !!!
In den späten 1970iger erschien die Reihe "Zeitungen als Dokumente". Es wurden originalgetreue Nachdrucke etlicher Publikationen des Völkischen Beobachters herausgegeben.
Hierbei wurde die Norddeutsche Ausgabe/ Ausgabe A vom 31.Januar 1933 anlässlich der Machtergreifung genutzt.
Papier und Druck sind augenscheinlich sehr gut gemacht und vermitteln den Eindruck eines Originals.
Der Nachdruck ist jedoch leicht zu erkennen:
In den späten 1970iger erschien die Reihe "Zeitungen als Dokumente". Es wurden originalgetreue Nachdrucke etlicher Publikationen des Völkischen Beobachters herausgegeben.
Hierbei wurde die Norddeutsche Ausgabe/ Ausgabe A vom 31.Januar 1933 anlässlich der Machtergreifung genutzt.
Papier und Druck sind augenscheinlich sehr gut gemacht und vermitteln den Eindruck eines Originals.
Der Nachdruck ist jedoch leicht zu erkennen:
- kleiner als das Original (Originalgröße: 45.4 cm x 54 cm), Größe des Nachdrucks: 38,5 x 48 cm)
- die charakteristischen roten Unterstreichungen der Titelzeile sind hier schwarz. Lediglich bei sehr frühen (1920iger Jahre) und sehr späte Ausgaben (1944/1945) fehlt die rote Farbe
- links unten erkennt man einen langen senkrechten Riss. Dieser Mangel der Original-Vorlage wurde im Druck der Reproduktion übernommen.
- dazugehörig ist eine Umschlagseite mit rotem Banner "ORIGINAL-NACHDRUCK 30.1.1933 - Mit Kommentaren DM2-/öS 16 /sfr 2,50". In diesem Umschlag wurde die Ausgabe gelegt.
Werbung für die regelmäßigen Beilagen im Illustrierten Beobachter Nr. 12-1930
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Ab 1920 erschien die Zeitung im Münchner Raum.- Ausgabe A
1930 erschien der "V.B." in drei verschiedenen Ausgaben mit einer Tagesauflage von 165.000 Exemplaren
- Reichs-Ausgabe
- Bayern-Ausgabe
- Berliner- Ausgabe
Ebenfalls bekannt ist jedoch auch die sogenannte Telegrammausgabe.
Die Ausgaben waren in Deutschland, Österreich und angrenzenden Staaten erhältlich.. Probenummern gab es kostenlos vom Verlag.
Seit dem 1.Januar 1933 erschien die Zeitung, laut Werbeanzeigen, in 2 Ausgaben:mit einer garantierten Auflage von 160.000 Exemplaren
Norddeutsche Ausgabe , Berlin
Süddeutsche Ausgabe, München
Die Angabe widerspricht jedoch Angaben auf den Zeitungen dieser Zeit selbst.
Dort war angeben "Ausgabe A / Münchener Ausgabe"
Einige Monate später erschienen vier Ausgaben
Norddeutsche Ausgabe
Berliner Ausgabe
Süddeutsche Ausgabe
Münchener Ausgabe
ständige Beilagen waren unter anderem: Der SA-Mann, Deutsches Recht, Die neue Front, Deutsches Schriftum, Rasse, Volk und Staat, Luftfahrt, Luftschutz, Die deutsche Landschaft, Die Deutsche Frau, Wehrpolitik und Landesverteidigung, Siegende Jugend, Kampf um Blut und Boden, Technik und Handwerk
Für eine kurze Zeit sind Ausgaben für den Stuttgarter und Karlsruher-Raum bekannt.
Ab 1938, dem Anschluss Österreichs
Wiener Ausgabe
Niederdonau Ausgabe
Von 1928 bis Ende 1932 erschien "Der SA-Mann" als Beilage der Zeitung. Später entwickelte sich die Beilage zur eigenständigen Zeitung.
Am 1.Juli 1934 erschien unter anderem eine Sondernummer über die Festnahme Ernst Röhms.
Der folgende Artikel stammt aus der Quelle: Wikipedia
"Geschichte
Impressum 1933 Das „Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands“ ging aus dem 1887 mit einem Umfang von vier Seiten gegründeten Vorstadtblatt Münchner Beobachter hervor, das 1918 in den Besitz der Thule-Gesellschaft überging, nachdem am 22. Juni 1918 der bisherige Verleger Franz Eher gestorben war. Rudolf von Sebottendorf erwarb von dessen Witwe Käthe Bierbaumer für 5.000 Reichsmark die Herausgeberlizenz für die Zeitung. Ab Juli 1918 übernahm von Sebottendorf die Schriftleitung. Die Zeitung wurde zunächst mit demselben Titel herausgegeben, jedoch mit dem Untertitel Sportblatt. Im August 1919 wurde das Blatt in Völkischer Beobachter umbenannt. Der Kauf durch die NSDAP erfolgte dann 1920 auf Initiative von Dietrich Eckart. Erster von der NSDAP eingesetzter Chefredakteur der Zeitung war Hugo Machhaus (25. Dezember 1920 bis 15. Mai 1921), dem kurzzeitig Hermann Esser folgte (15. Mai 1921 bis 12. August 1921), bevor Eckart selbst zum 12. August 1921 die Leitung der Redaktion übernahm.
Die Auflage des Blattes lag zunächst bei ca. 8.000 und steigerte sich, bedingt durch die starke Nachfrage während der Ruhrbesetzung, bis Herbst 1923 auf 25.000 Exemplare. Durch das Parteiverbot der NSDAP infolge des Hitlerputsches am 9. November 1923 musste die Zeitung ihr Erscheinen einstellen, mit Neugründung der NSDAP am 26. Februar 1925 erschien sie wieder.
Der in München aufgelegte Völkische Beobachter erschien ab 1. Januar 1933 regelmäßig als Berliner Ausgabe. Ein erster Versuch, das Blatt in der Hauptstadt zu etablieren, war im März 1931 gescheitert. Des Weiteren gab es eine süddeutsche, eine norddeutsche und ab 1938 eine Wiener Ausgabe.
Die Auflage steigerte sich mit dem Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung enorm, 1931 erreichte sie über 120.000 und steigerte sich bis zum Jahr 1944 auf 1,7 Millionen Exemplare.
Wenige Tage vor der deutschen Kapitulation stellte der Völkische Beobachter Ende April 1945 sein Erscheinen ein. Die letzte Ausgabe vom 30. April 1945 wurde nicht mehr ausgeliefert.
Geschäftsführer war seit April 1922 der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann."
Der folgende Artikel stammt aus der Quelle: Historisches Lexikon Bayerns
"Völkischer Beobachter - Parteiorgan der NSDAP", erschienen im Franz Eher Nachf. Verlag. Die NSDAP erwarb die Zeitung am 17. Dezember 1920 von der Thule-Gesellschaft. Ihre Hauptaufgabe war die Verbreitung der NS-Ideologie und die Vermittlung von Informationen an die Parteimitglieder. Nach dem Hitlerputsch zunächst verboten, wurde die Zeitung ab 1925 zum politisch-propagandistischen Massenblatt. Geschäftsführer war seit April 1922 der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann. Hauptschriftleiter waren Dietrich Eckart (1921-1923), Alfred Rosenberg (1923-1938) und Wilhelm Weiß (1938-1945). Ab 1933 war der Völkische Beobachter quasi Regierungsorgan. Die letzte Ausgabe wurde am 30. April 1945 gedruckt, aber nicht mehr ausgeliefert.
Redaktion und Verlag Vorläufer war der "Münchener Beobachter", dessen überregionale Ausgabe seit 9. August 1919 "Völkischer Beobachter" hieß. Die Zeitung erschien im Franz Eher Nachf. Verlag. Der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterverein (NSDAV) unter dem Vorsitz von Anton Drexler (1884-1942) kaufte Verlag und Zeitung am 20. Dezember 1920 für 120.000 Mark. Treibende Kraft beim Kauf des hochverschuldeten Verlags war der Schriftsteller Dietrich Eckart (1868-1923); Geldgeber waren einige wohlhabende Privatpersonen und vermutlich auch die Reichswehr in Bayern. Eckart war von August 1921 bis März 1923 redaktioneller Leiter; auf ihn folgte Alfred Rosenberg (1893-1946). Der Sitz der Redaktion befand sich in der Schellingstraße 39/41 in München. Der Untertitel des bis zum 8. Februar 1923 nur zweimal wöchentlich und erst dann als Tageszeitung erscheinenden Parteiorgans lautete jetzt "Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands".
Adolf Hitler (1889-1945) war seit 29. Juli 1921 Vorsitzender der Partei und verfügte damit auch über sämtliche Anteile der Verlagsholding. Verlagsleiter war seit April 1922 der spätere Präsident der Reichspressekammer, Max Amann (1891-1957).
Auflage, finanzielle Situation und äußere Gestaltung.
Gedruckt wurde der Völkische Beobachter beim "Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn" in der Schellingstraße. Ab 29. August 1923 hatte er ein übergroßes Format, nachdem der Verlag eine gebrauchte amerikanische Rotationsmaschine erworben hatte. Dadurch sowie durch die in Rotdruck unterstrichene Hauptschlagzeile und die Kopfleiste in Antiqua-Lettern unterschied er sich auffällig von anderen Zeitungen. Die Auflage schwankte von 1920 bis 1922 zwischen 8.000 und 10.000 Stück, 1923 stieg sie auf 30.000. Die Einnahmen aus Anzeigen und Verkauf allein trugen das Blatt nicht; es hielt sich durch den Verkauf unverzinslicher Schuldscheine an Parteimitglieder sowie Darlehen und Zuschüsse wohlhabender Gönner über Wasser.
Politische Agitation bis zum Hitlerputsch
Bis 1922 schrieb Hitler selbst viele Artikel. Grundzüge der Agitation des Blatts waren in vulgärem Ton und plakativem Stil vorgebrachter Antisemitismus und Antikommunismus, aber auch antikapitalistische Anklänge, übersteigerter Nationalismus und Antiparlamentarismus, verbunden mit hemmungslosen Angriffen auf demokratische Politiker. Sie brachten ihm mehrfach Verbote ein, darunter eines, das im Oktober 1923 zu einer schweren Krise zwischen Reichs- und bayerischer Staatsregierung führte, da diese den Vollzug des vom Reich verhängten Verbots verweigerte und so die Atmosphäre aufheizte, die sich im folgenden Putschversuch Hitlers gewaltsam entlud.
Verbot bis 1925 (nach oben) Das nach dem Scheitern des Hitlerputsches am 9. November 1923 verbotene Blatt erschien erstmals wieder am 26. Februar 1925 nach Hitlers Entlassung aus der Festungshaft. Durch seine Nähe zu Hitler und der Parteizentrale hatte der Völkische Beobachter im Vergleich zu den übrigen parteioffiziellen oder parteinahen "Kampfblättern" eine Leitfunktion.
Hitler war bis zum 30. April 1933 Herausgeber des Völkischen Beobachters, schrieb allerdings nur noch wenige Artikel selbst. Die redaktionelle Leitung hatte wiederum Rosenberg, dessen Stellvertreter, der ehemalige Hauptmann Wilhelm Weiß (1892-1950), für die praktische Arbeit zuständig war. Rosenbergs Position wurde immer wieder erschüttert, besonders auch, da sich Amann als Verlagsleiter aus geschäftlichen Gründen auch in redaktionelle Angelegenheiten einmischte.
Wegen seiner Angriffe auf Politiker der demokratischen Parteien und Institutionen der Republik wurde der Völkische Beobachter erneut mehrfach verboten und in Prozesse verwickelt. Im Feuilleton kam nun als weiterer wichtiger Grundzug der Kampf gegen die als "Kulturbolschewismus" verteufelte moderne Kunst aller Art zum Tragen.
Expansion seit Ende der 1920er Jahre
Bis 1929 lag die Auflage unter 20.000, 1930 knapp unter 40.000; nach den Reichstagswahlen vom 14. September 1930 überschritt sie die Grenze von 100.000. Damit reihte sich der Völkische Beobachter zwar nicht der Qualität, aber der Auflagenhöhe nach unter die bedeutendsten Zeitungen im Reich ein. Nach wie vor diente das Blatt in erster Linie der Kommunikation mit den Mitgliedern. Finanzielles Rückgrat war der von Amann erfolgreich ausgebaute Buchverlag. Auch der 1926 gegründete "Illustrierte Beobachter" war ein Erfolg. Daneben wurde die Anhängerschaft immer wieder an ihre Pflicht erinnert, Abonnenten zu werben.
Seit 1. Februar 1927 erschien der Völkische Beobachter in einer Reichs- und in einer Bayernausgabe.
Ende 1932 errichtete die Druckerei eine Zweigstelle in Berlin, so dass ab 1. Januar 1933 sowohl eine Berliner als auch eine Norddeutsche Ausgabe existierten. Daneben gab es eine Münchner und eine Süddeutsche Ausgabe.
Entwicklung im "Dritten Reich"
Während der nationalsozialistischen Herrschaft fand der "Völkische Beobachter" ideale Bedingungen zur weiteren Ausbreitung. Die parteipolitische Konkurrenz wurde verboten oder durch wirtschaftlichen Druck zum Aufgeben bzw. zum Verkauf an den Parteiverlag gezwungen. Werber in SA-Uniform gingen von Haus zu Haus und nötigten Leute zum Abonnement.
Der propagandistische Kampfcharakter blieb auch nach 1933 bestehen, verbunden mit ständiger Glorifizierung der nationalsozialistischen Herrschaft. Weiß stellte aber jetzt auch qualifiziertere Journalisten ein und hob das Niveau des Blatts und seiner neuen Beilagen. Mit seinen Versuchen, auch einen gut ausgebauten Auslandsdienst zu schaffen, scheiterte er allerdings an der Knausrigkeit Amanns. Nach dem Einmarsch in Österreich 1938 kam auch eine eigene Wiener Ausgabe heraus. Der Anteil der Bilder im Blatt vergrößerte sich erheblich; ab Februar 1941 druckte man die ganze Zeitung in Antiqua statt in Fraktur. Dank seiner führenden Stellung hatte der Völkische Beobachter jetzt auch einen üppigen Anzeigenteil. Die Druckauflage stieg von 127.500 im Jahr 1933 auf über 313.000 im folgenden Jahr und nahm jedes Jahr um rund 100.000 zu. Keine andere Zeitung im Reich konnte damit nur annähernd mithalten. 1941 wurde die Millionengrenze überschritten.
Die Redakteure des Blatts versuchten gegenüber Propagandaministerium und Pressekonferenz eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren. Sie konnten aber bei unerwünschten Formulierungen durchaus in das Visier der Gestapo geraten. Der Völkische Beobachter wurde des öfteren auf den Pressekonferenzen gerügt und unterlag auch der Überwachung durch Reichspressechef Dr. Otto Dietrich (1897-1952). Im Kulturteil kamen bisweilen sogar konservative Regimegegner mit verhüllter Kritik am Nationalsozialismus zu Wort.
Letzte Ausgabe am 30. April 1945
Wegen Materialknappheit musste der Völkische Beobachter wie alle Zeitungen im Krieg seinen Umfang erheblich verringern. Die letzte Nummer erschien in der Süddeutschen Ausgabe am 30. April 1945, wurde jedoch wegen des Vormarsches amerikanischer Truppen nicht mehr ausgeliefert.
Münchener Beobachter Vorläufer des Parteiorgans der NSDAP, des Völkischen Beobachters.
Das unbedeutende Münchner Vorstadtblatt gehörte seit 1900 dem Münchner Verleger Franz Eher (1851-1918). 1918 erwarb Rudolf von Sebottendorff (1875-1945) den Münchener Beobachter als Organ der Thule-Gesellschaft, nach der Umbenennung in "Völkischer Beobachter" gingen Verlag und Zeitung am 17. Dezember 1920 für rund 120.000 RM in den Besitz der NSDAP über.
Die Anfänge des "Münchener Beobachters"
Die Anfänge des "Münchener Beobachters"
Schon im November 1867 kam in München ein zweimal wöchentlich erscheinendes Blatt unter dem Titel "Merkur" heraus, das Informationen für Gewerbetreibende lieferte und sich seit 2. Dezember 1868 "Münchener Beobachter" nannte. Der im damaligen Münchner Vorort Haidhausen ansässige Druckereibesitzer Johann Naderer (geb. 1852) brachte dann seit 2. Januar 1887 eine wöchentliche Vorstadtzeitung mit dem gleichen Titel heraus.
Die Übernahme durch Franz Eher Anfang 1900 wurde Franz Xaver Josef Eher (1851-1918), vormals Journalist der "Neuen Freien Presse" in Wien und des "Berliner Lokal-Anzeigers", zusätzlich Redakteur und Mitverleger. Zusammen mit Naderer hatte Eher bereits zwei Jahre zuvor die Fachzeitschrift "Der Bayerische Metzgermeister" gegründet. Noch im Lauf des Jahres leitete und verlegte er das Blatt allein. Am 2. Dezember 1901 wurde der "Franz Eher Verlag" im Handelsregister eingetragen.
Die Auflage, die 1899 noch bei 2.000 lag, betrug 1907 nur mehr 1.000 Stück. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Drucker, Naderers Schwiegersohn Georg Unger, ließ Eher sein Blatt ab diesem Jahr bei der Druckerei Josef Gäßler anfertigen. Das Wochenblatt publizierte wiederholt antisemitische Hetzartikel.
Unter der Kontrolle völkischer Zirkel
Nach Ehers Tod am 22. Juni 1918 leitete seine Witwe den Verlag. Im August 1918 wurde Rudolf von Sebottendorff (1875-1945) Redakteur der Zeitung. Er hieß in Wirklichkeit Glauer und war ein Abenteurer mit hochstaplerischen Zügen. Der Münchener Beobachter wurde zum Organ seiner völkischen Organisation, der Thule-Gesellschaft. Am 14. September 1918 wurde Sebottendorffs Freundin Käthe Bierbaumer als Eigentümerin des Verlags "Franz Eher Nachf." ins Handelsregister eingetragen. Am 30. September 1919 wurde daraus die "Franz Eher Nachfolger GmbH". Gesellschafterinnen waren Käthe Bierbaumer und Sebottendorffs Schwester Dora Kunze.
Seit Oktober 1919 druckte das "Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn" das inzwischen zweimal wöchentlich erscheinende Blatt.
Die Zeitung überstand einen Übergriff in der Rätezeit, in der alle Unterlagen in der Redaktion vernichtet wurden. Mit Hilfe des Journalisten Karl Harrer (1890-1926) wurde sie als Sportblatt aufgezogen. So war sie für die Leser attraktiver, und umso wirksamer ließen sich rassenantisemitische und sozialdarwinistische Propaganda verbreiten. Der neue Untertitel "Unabhängige Zeitung für nationale und völkische Politik" ließ am wahren Charakter keinen Zweifel.
Zwischen Deutschsozialistischer Partei und Nationalsozialisten
Im Auftrag Sebottendorffs engagierte sich Harrer beim Aufbau der "Deutschen Arbeiterpartei". Im ersten Drittel des Jahres 1920 stieg die Zahl der Gesellschafter des Eher-Verlags auf acht. Darunter war der spätere nationalsozialistische Wirtschaftspolitiker Gottfried Feder (1883-1941), welcher der Vorläuferin der NSDAP ebenfalls angehörte. Im Mai 1919 bekannte sich der "Münchener Beobachter" aber zum Programm der in Norddeutschland gegründeten völkisch-antisemitischen Deutschsozialistischen Partei. Drei ihrer Mitglieder rissen seine Leitung an sich und drängten Sebottendorff beiseite. Doch blieb das Blatt auch für Erklärungen anderer völkischer Organisationen offen.
Umbenennung in "Völkischer Beobachter" und Kauf durch die NSDAP 1920
Seit 9. August 1919 hieß die überregionale Ausgabe der Zeitung "Völkischer Beobachter". Die Gesamtauflage betrug in der zweiten Hälfte des Jahres 1920 etwa 11.000.
Mit Hilfe einer "Deutschvölkischen Verlagsgenossenschaft" und eines "Bunds der Beobachterfreunde" übernahm die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die schon seit Frühjahr 1920 im Blatt stark beachtet worden war, am 17. Dezember 1920 über den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein (NSDAV) sämtliche Anteile. Zuvor hatte Sebottendorff Mitte 1920 ernsthaft - aber vergeblich - versucht, den Verlag an den "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" zu verkaufen.
1930 erschien der "V.B." in drei verschiedenen Ausgaben mit einer Tagesauflage von 165.000 Exemplaren
- Reichs-Ausgabe
- Bayern-Ausgabe
- Berliner- Ausgabe
Ebenfalls bekannt ist jedoch auch die sogenannte Telegrammausgabe.
Die Ausgaben waren in Deutschland, Österreich und angrenzenden Staaten erhältlich.. Probenummern gab es kostenlos vom Verlag.
Seit dem 1.Januar 1933 erschien die Zeitung, laut Werbeanzeigen, in 2 Ausgaben:mit einer garantierten Auflage von 160.000 Exemplaren
Norddeutsche Ausgabe , Berlin
Süddeutsche Ausgabe, München
Die Angabe widerspricht jedoch Angaben auf den Zeitungen dieser Zeit selbst.
Dort war angeben "Ausgabe A / Münchener Ausgabe"
Einige Monate später erschienen vier Ausgaben
Norddeutsche Ausgabe
Berliner Ausgabe
Süddeutsche Ausgabe
Münchener Ausgabe
ständige Beilagen waren unter anderem: Der SA-Mann, Deutsches Recht, Die neue Front, Deutsches Schriftum, Rasse, Volk und Staat, Luftfahrt, Luftschutz, Die deutsche Landschaft, Die Deutsche Frau, Wehrpolitik und Landesverteidigung, Siegende Jugend, Kampf um Blut und Boden, Technik und Handwerk
Für eine kurze Zeit sind Ausgaben für den Stuttgarter und Karlsruher-Raum bekannt.
Ab 1938, dem Anschluss Österreichs
Wiener Ausgabe
Niederdonau Ausgabe
Von 1928 bis Ende 1932 erschien "Der SA-Mann" als Beilage der Zeitung. Später entwickelte sich die Beilage zur eigenständigen Zeitung.
Am 1.Juli 1934 erschien unter anderem eine Sondernummer über die Festnahme Ernst Röhms.
Der folgende Artikel stammt aus der Quelle: Wikipedia
"Geschichte
Impressum 1933 Das „Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands“ ging aus dem 1887 mit einem Umfang von vier Seiten gegründeten Vorstadtblatt Münchner Beobachter hervor, das 1918 in den Besitz der Thule-Gesellschaft überging, nachdem am 22. Juni 1918 der bisherige Verleger Franz Eher gestorben war. Rudolf von Sebottendorf erwarb von dessen Witwe Käthe Bierbaumer für 5.000 Reichsmark die Herausgeberlizenz für die Zeitung. Ab Juli 1918 übernahm von Sebottendorf die Schriftleitung. Die Zeitung wurde zunächst mit demselben Titel herausgegeben, jedoch mit dem Untertitel Sportblatt. Im August 1919 wurde das Blatt in Völkischer Beobachter umbenannt. Der Kauf durch die NSDAP erfolgte dann 1920 auf Initiative von Dietrich Eckart. Erster von der NSDAP eingesetzter Chefredakteur der Zeitung war Hugo Machhaus (25. Dezember 1920 bis 15. Mai 1921), dem kurzzeitig Hermann Esser folgte (15. Mai 1921 bis 12. August 1921), bevor Eckart selbst zum 12. August 1921 die Leitung der Redaktion übernahm.
Die Auflage des Blattes lag zunächst bei ca. 8.000 und steigerte sich, bedingt durch die starke Nachfrage während der Ruhrbesetzung, bis Herbst 1923 auf 25.000 Exemplare. Durch das Parteiverbot der NSDAP infolge des Hitlerputsches am 9. November 1923 musste die Zeitung ihr Erscheinen einstellen, mit Neugründung der NSDAP am 26. Februar 1925 erschien sie wieder.
Der in München aufgelegte Völkische Beobachter erschien ab 1. Januar 1933 regelmäßig als Berliner Ausgabe. Ein erster Versuch, das Blatt in der Hauptstadt zu etablieren, war im März 1931 gescheitert. Des Weiteren gab es eine süddeutsche, eine norddeutsche und ab 1938 eine Wiener Ausgabe.
Die Auflage steigerte sich mit dem Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung enorm, 1931 erreichte sie über 120.000 und steigerte sich bis zum Jahr 1944 auf 1,7 Millionen Exemplare.
Wenige Tage vor der deutschen Kapitulation stellte der Völkische Beobachter Ende April 1945 sein Erscheinen ein. Die letzte Ausgabe vom 30. April 1945 wurde nicht mehr ausgeliefert.
Geschäftsführer war seit April 1922 der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann."
Der folgende Artikel stammt aus der Quelle: Historisches Lexikon Bayerns
"Völkischer Beobachter - Parteiorgan der NSDAP", erschienen im Franz Eher Nachf. Verlag. Die NSDAP erwarb die Zeitung am 17. Dezember 1920 von der Thule-Gesellschaft. Ihre Hauptaufgabe war die Verbreitung der NS-Ideologie und die Vermittlung von Informationen an die Parteimitglieder. Nach dem Hitlerputsch zunächst verboten, wurde die Zeitung ab 1925 zum politisch-propagandistischen Massenblatt. Geschäftsführer war seit April 1922 der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann. Hauptschriftleiter waren Dietrich Eckart (1921-1923), Alfred Rosenberg (1923-1938) und Wilhelm Weiß (1938-1945). Ab 1933 war der Völkische Beobachter quasi Regierungsorgan. Die letzte Ausgabe wurde am 30. April 1945 gedruckt, aber nicht mehr ausgeliefert.
Redaktion und Verlag Vorläufer war der "Münchener Beobachter", dessen überregionale Ausgabe seit 9. August 1919 "Völkischer Beobachter" hieß. Die Zeitung erschien im Franz Eher Nachf. Verlag. Der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterverein (NSDAV) unter dem Vorsitz von Anton Drexler (1884-1942) kaufte Verlag und Zeitung am 20. Dezember 1920 für 120.000 Mark. Treibende Kraft beim Kauf des hochverschuldeten Verlags war der Schriftsteller Dietrich Eckart (1868-1923); Geldgeber waren einige wohlhabende Privatpersonen und vermutlich auch die Reichswehr in Bayern. Eckart war von August 1921 bis März 1923 redaktioneller Leiter; auf ihn folgte Alfred Rosenberg (1893-1946). Der Sitz der Redaktion befand sich in der Schellingstraße 39/41 in München. Der Untertitel des bis zum 8. Februar 1923 nur zweimal wöchentlich und erst dann als Tageszeitung erscheinenden Parteiorgans lautete jetzt "Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands".
Adolf Hitler (1889-1945) war seit 29. Juli 1921 Vorsitzender der Partei und verfügte damit auch über sämtliche Anteile der Verlagsholding. Verlagsleiter war seit April 1922 der spätere Präsident der Reichspressekammer, Max Amann (1891-1957).
Auflage, finanzielle Situation und äußere Gestaltung.
Gedruckt wurde der Völkische Beobachter beim "Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn" in der Schellingstraße. Ab 29. August 1923 hatte er ein übergroßes Format, nachdem der Verlag eine gebrauchte amerikanische Rotationsmaschine erworben hatte. Dadurch sowie durch die in Rotdruck unterstrichene Hauptschlagzeile und die Kopfleiste in Antiqua-Lettern unterschied er sich auffällig von anderen Zeitungen. Die Auflage schwankte von 1920 bis 1922 zwischen 8.000 und 10.000 Stück, 1923 stieg sie auf 30.000. Die Einnahmen aus Anzeigen und Verkauf allein trugen das Blatt nicht; es hielt sich durch den Verkauf unverzinslicher Schuldscheine an Parteimitglieder sowie Darlehen und Zuschüsse wohlhabender Gönner über Wasser.
Politische Agitation bis zum Hitlerputsch
Bis 1922 schrieb Hitler selbst viele Artikel. Grundzüge der Agitation des Blatts waren in vulgärem Ton und plakativem Stil vorgebrachter Antisemitismus und Antikommunismus, aber auch antikapitalistische Anklänge, übersteigerter Nationalismus und Antiparlamentarismus, verbunden mit hemmungslosen Angriffen auf demokratische Politiker. Sie brachten ihm mehrfach Verbote ein, darunter eines, das im Oktober 1923 zu einer schweren Krise zwischen Reichs- und bayerischer Staatsregierung führte, da diese den Vollzug des vom Reich verhängten Verbots verweigerte und so die Atmosphäre aufheizte, die sich im folgenden Putschversuch Hitlers gewaltsam entlud.
Verbot bis 1925 (nach oben) Das nach dem Scheitern des Hitlerputsches am 9. November 1923 verbotene Blatt erschien erstmals wieder am 26. Februar 1925 nach Hitlers Entlassung aus der Festungshaft. Durch seine Nähe zu Hitler und der Parteizentrale hatte der Völkische Beobachter im Vergleich zu den übrigen parteioffiziellen oder parteinahen "Kampfblättern" eine Leitfunktion.
Hitler war bis zum 30. April 1933 Herausgeber des Völkischen Beobachters, schrieb allerdings nur noch wenige Artikel selbst. Die redaktionelle Leitung hatte wiederum Rosenberg, dessen Stellvertreter, der ehemalige Hauptmann Wilhelm Weiß (1892-1950), für die praktische Arbeit zuständig war. Rosenbergs Position wurde immer wieder erschüttert, besonders auch, da sich Amann als Verlagsleiter aus geschäftlichen Gründen auch in redaktionelle Angelegenheiten einmischte.
Wegen seiner Angriffe auf Politiker der demokratischen Parteien und Institutionen der Republik wurde der Völkische Beobachter erneut mehrfach verboten und in Prozesse verwickelt. Im Feuilleton kam nun als weiterer wichtiger Grundzug der Kampf gegen die als "Kulturbolschewismus" verteufelte moderne Kunst aller Art zum Tragen.
Expansion seit Ende der 1920er Jahre
Bis 1929 lag die Auflage unter 20.000, 1930 knapp unter 40.000; nach den Reichstagswahlen vom 14. September 1930 überschritt sie die Grenze von 100.000. Damit reihte sich der Völkische Beobachter zwar nicht der Qualität, aber der Auflagenhöhe nach unter die bedeutendsten Zeitungen im Reich ein. Nach wie vor diente das Blatt in erster Linie der Kommunikation mit den Mitgliedern. Finanzielles Rückgrat war der von Amann erfolgreich ausgebaute Buchverlag. Auch der 1926 gegründete "Illustrierte Beobachter" war ein Erfolg. Daneben wurde die Anhängerschaft immer wieder an ihre Pflicht erinnert, Abonnenten zu werben.
Seit 1. Februar 1927 erschien der Völkische Beobachter in einer Reichs- und in einer Bayernausgabe.
Ende 1932 errichtete die Druckerei eine Zweigstelle in Berlin, so dass ab 1. Januar 1933 sowohl eine Berliner als auch eine Norddeutsche Ausgabe existierten. Daneben gab es eine Münchner und eine Süddeutsche Ausgabe.
Entwicklung im "Dritten Reich"
Während der nationalsozialistischen Herrschaft fand der "Völkische Beobachter" ideale Bedingungen zur weiteren Ausbreitung. Die parteipolitische Konkurrenz wurde verboten oder durch wirtschaftlichen Druck zum Aufgeben bzw. zum Verkauf an den Parteiverlag gezwungen. Werber in SA-Uniform gingen von Haus zu Haus und nötigten Leute zum Abonnement.
Der propagandistische Kampfcharakter blieb auch nach 1933 bestehen, verbunden mit ständiger Glorifizierung der nationalsozialistischen Herrschaft. Weiß stellte aber jetzt auch qualifiziertere Journalisten ein und hob das Niveau des Blatts und seiner neuen Beilagen. Mit seinen Versuchen, auch einen gut ausgebauten Auslandsdienst zu schaffen, scheiterte er allerdings an der Knausrigkeit Amanns. Nach dem Einmarsch in Österreich 1938 kam auch eine eigene Wiener Ausgabe heraus. Der Anteil der Bilder im Blatt vergrößerte sich erheblich; ab Februar 1941 druckte man die ganze Zeitung in Antiqua statt in Fraktur. Dank seiner führenden Stellung hatte der Völkische Beobachter jetzt auch einen üppigen Anzeigenteil. Die Druckauflage stieg von 127.500 im Jahr 1933 auf über 313.000 im folgenden Jahr und nahm jedes Jahr um rund 100.000 zu. Keine andere Zeitung im Reich konnte damit nur annähernd mithalten. 1941 wurde die Millionengrenze überschritten.
Die Redakteure des Blatts versuchten gegenüber Propagandaministerium und Pressekonferenz eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren. Sie konnten aber bei unerwünschten Formulierungen durchaus in das Visier der Gestapo geraten. Der Völkische Beobachter wurde des öfteren auf den Pressekonferenzen gerügt und unterlag auch der Überwachung durch Reichspressechef Dr. Otto Dietrich (1897-1952). Im Kulturteil kamen bisweilen sogar konservative Regimegegner mit verhüllter Kritik am Nationalsozialismus zu Wort.
Letzte Ausgabe am 30. April 1945
Wegen Materialknappheit musste der Völkische Beobachter wie alle Zeitungen im Krieg seinen Umfang erheblich verringern. Die letzte Nummer erschien in der Süddeutschen Ausgabe am 30. April 1945, wurde jedoch wegen des Vormarsches amerikanischer Truppen nicht mehr ausgeliefert.
Münchener Beobachter Vorläufer des Parteiorgans der NSDAP, des Völkischen Beobachters.
Das unbedeutende Münchner Vorstadtblatt gehörte seit 1900 dem Münchner Verleger Franz Eher (1851-1918). 1918 erwarb Rudolf von Sebottendorff (1875-1945) den Münchener Beobachter als Organ der Thule-Gesellschaft, nach der Umbenennung in "Völkischer Beobachter" gingen Verlag und Zeitung am 17. Dezember 1920 für rund 120.000 RM in den Besitz der NSDAP über.
Die Anfänge des "Münchener Beobachters"
- Die Übernahme durch Franz Eher
- Unter der Kontrolle völkischer Zirkel
- Zwischen Deutschsozialistischer Partei und Nationalsozialisten
- Umbenennung in "Völkischer Beobachter" und Kauf durch die NSDAP
Die Anfänge des "Münchener Beobachters"
Schon im November 1867 kam in München ein zweimal wöchentlich erscheinendes Blatt unter dem Titel "Merkur" heraus, das Informationen für Gewerbetreibende lieferte und sich seit 2. Dezember 1868 "Münchener Beobachter" nannte. Der im damaligen Münchner Vorort Haidhausen ansässige Druckereibesitzer Johann Naderer (geb. 1852) brachte dann seit 2. Januar 1887 eine wöchentliche Vorstadtzeitung mit dem gleichen Titel heraus.
Die Übernahme durch Franz Eher Anfang 1900 wurde Franz Xaver Josef Eher (1851-1918), vormals Journalist der "Neuen Freien Presse" in Wien und des "Berliner Lokal-Anzeigers", zusätzlich Redakteur und Mitverleger. Zusammen mit Naderer hatte Eher bereits zwei Jahre zuvor die Fachzeitschrift "Der Bayerische Metzgermeister" gegründet. Noch im Lauf des Jahres leitete und verlegte er das Blatt allein. Am 2. Dezember 1901 wurde der "Franz Eher Verlag" im Handelsregister eingetragen.
Die Auflage, die 1899 noch bei 2.000 lag, betrug 1907 nur mehr 1.000 Stück. Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Drucker, Naderers Schwiegersohn Georg Unger, ließ Eher sein Blatt ab diesem Jahr bei der Druckerei Josef Gäßler anfertigen. Das Wochenblatt publizierte wiederholt antisemitische Hetzartikel.
Unter der Kontrolle völkischer Zirkel
Nach Ehers Tod am 22. Juni 1918 leitete seine Witwe den Verlag. Im August 1918 wurde Rudolf von Sebottendorff (1875-1945) Redakteur der Zeitung. Er hieß in Wirklichkeit Glauer und war ein Abenteurer mit hochstaplerischen Zügen. Der Münchener Beobachter wurde zum Organ seiner völkischen Organisation, der Thule-Gesellschaft. Am 14. September 1918 wurde Sebottendorffs Freundin Käthe Bierbaumer als Eigentümerin des Verlags "Franz Eher Nachf." ins Handelsregister eingetragen. Am 30. September 1919 wurde daraus die "Franz Eher Nachfolger GmbH". Gesellschafterinnen waren Käthe Bierbaumer und Sebottendorffs Schwester Dora Kunze.
Seit Oktober 1919 druckte das "Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn" das inzwischen zweimal wöchentlich erscheinende Blatt.
Die Zeitung überstand einen Übergriff in der Rätezeit, in der alle Unterlagen in der Redaktion vernichtet wurden. Mit Hilfe des Journalisten Karl Harrer (1890-1926) wurde sie als Sportblatt aufgezogen. So war sie für die Leser attraktiver, und umso wirksamer ließen sich rassenantisemitische und sozialdarwinistische Propaganda verbreiten. Der neue Untertitel "Unabhängige Zeitung für nationale und völkische Politik" ließ am wahren Charakter keinen Zweifel.
Zwischen Deutschsozialistischer Partei und Nationalsozialisten
Im Auftrag Sebottendorffs engagierte sich Harrer beim Aufbau der "Deutschen Arbeiterpartei". Im ersten Drittel des Jahres 1920 stieg die Zahl der Gesellschafter des Eher-Verlags auf acht. Darunter war der spätere nationalsozialistische Wirtschaftspolitiker Gottfried Feder (1883-1941), welcher der Vorläuferin der NSDAP ebenfalls angehörte. Im Mai 1919 bekannte sich der "Münchener Beobachter" aber zum Programm der in Norddeutschland gegründeten völkisch-antisemitischen Deutschsozialistischen Partei. Drei ihrer Mitglieder rissen seine Leitung an sich und drängten Sebottendorff beiseite. Doch blieb das Blatt auch für Erklärungen anderer völkischer Organisationen offen.
Umbenennung in "Völkischer Beobachter" und Kauf durch die NSDAP 1920
Seit 9. August 1919 hieß die überregionale Ausgabe der Zeitung "Völkischer Beobachter". Die Gesamtauflage betrug in der zweiten Hälfte des Jahres 1920 etwa 11.000.
Mit Hilfe einer "Deutschvölkischen Verlagsgenossenschaft" und eines "Bunds der Beobachterfreunde" übernahm die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die schon seit Frühjahr 1920 im Blatt stark beachtet worden war, am 17. Dezember 1920 über den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein (NSDAV) sämtliche Anteile. Zuvor hatte Sebottendorff Mitte 1920 ernsthaft - aber vergeblich - versucht, den Verlag an den "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" zu verkaufen.
Die Zentralorgane der Bewegung:
Völkischer Beobachter – Zentralorgan der NSDAP, die führende deutsche Tageszeitung
Der Angriff – Die beliebte Berliner Abendzeitung, Die Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront
Illustrierter Beobachter – Die größte nationalsozialistische Bilderzeitung, die Illustrierte des deutschen Volkes
Der SA Mann – Die Zeitung der braunen Armee, Das Organ der obersten SA-Führung
Das Schwarze Korps – Organ der Reichsführung SS, die bekannte politische Wochenzeitung
Die HJ – Das Kampfblatt der Hitlerjugend, Amtliches Organ der Reichsjugendführung der NSDAP
Der Arbeitsmann – Die amtliche Zeitung des Reichsarbeitsdienstes für Führer und Gefolgschaft
Die Bewegung – Das Kampfblatt des NSD.-Studentenbundes
NS Funk – die Funkzeitschrift des deutschen Hörers, einzige parteiamtliche Rundfunkzeitung der NSDAP
Die Brennessel – für anspruchsvolle Leser, größte politisch-satirische Zeitschrift Deutschlands
NS Monatshefte – die zentrale, politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP
Die NS Gemeinde – das Zentralblatt der NSDAP, für Gemeindepolitik
Völkischer Beobachter – Zentralorgan der NSDAP, die führende deutsche Tageszeitung
Der Angriff – Die beliebte Berliner Abendzeitung, Die Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront
Illustrierter Beobachter – Die größte nationalsozialistische Bilderzeitung, die Illustrierte des deutschen Volkes
Der SA Mann – Die Zeitung der braunen Armee, Das Organ der obersten SA-Führung
Das Schwarze Korps – Organ der Reichsführung SS, die bekannte politische Wochenzeitung
Die HJ – Das Kampfblatt der Hitlerjugend, Amtliches Organ der Reichsjugendführung der NSDAP
Der Arbeitsmann – Die amtliche Zeitung des Reichsarbeitsdienstes für Führer und Gefolgschaft
Die Bewegung – Das Kampfblatt des NSD.-Studentenbundes
NS Funk – die Funkzeitschrift des deutschen Hörers, einzige parteiamtliche Rundfunkzeitung der NSDAP
Die Brennessel – für anspruchsvolle Leser, größte politisch-satirische Zeitschrift Deutschlands
NS Monatshefte – die zentrale, politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP
Die NS Gemeinde – das Zentralblatt der NSDAP, für Gemeindepolitik